
24.07.2025

Es ist ein Akt verzweifelter Selbsthilfe: Fenster der Magnus-Hoffmann-Grundschule in Kirchmöser sind zugeklebt, um die Kinder vor Sonneneinstrahlung und Hitze zu schützen. Genützt hat es wenig. Am 2. Juli informierte die Schulleitung die Eltern, dass sich Unterrichtsräume bis zu 40 Grad Celsius aufgeheizt hätten. Durch Ausweichen auf die Flure und in Kellerräume habe man vergeblich versucht, den Unterricht aufrecht zu halten. „Wenn 25 Schüler und Lehrer in einem Raum sind, heizt sich dieser noch schneller auf als ein normales Büro“, weiß Plauer Ortsvorsteher Udo Geiseler (SPD), selbst Lehrer. „Ich bewundere es, wie flexibel nicht nur die Schulleitung, sondern auch die Horte beziehungsweise die Eltern reagiert haben.“
„Das ist Chaos mit Ansage, ein Versagen von Stadtverwaltung und der Mehrheit der Stadtpolitik“, kritisiert Daniel Keip, Oberbürgermeisterkandidat und SPD-Fraktionschef in der Stadtverordnetenversammlung. Seit 2017 wartet die Magnus-Hoffmann-Schule auf Hitzeschutz, seit 2017 soll ein Konzept zum Hitzeschutz für alle Schulen vorliegen. Passiert ist seitdem wenig bis nichts.“ 2024 luden Kinder die Ortsvorsteher von Kirchmöser und Plaue, Carsten Eichmüller (SPD) und Udo Geiseler ein und wiesen auf den fehlenden Sonnenschutz hin, ebenso wurde die Landtagsabgeordnete Britta Kornmesser (SPD) während eines Besuches auf das Problem aufmerksam gemacht. „Grundsätzlich brauchen alle Schulen Hitzeschutz“, sagt Daniel Keip. Hier müsse endlich gehandelt werden. „Wegen der besonderen Situation der Magnus-Hoffmann-Schule beantragte die SPD-Fraktion Anfang 2025 schnell und unbürokratisch Hitzeschutz an den Fenstern der Südseite zu installieren.“ Leider vergeblich! Eine Mehrheit aus CDU, AfD und Freien Wählern in der SVV lehnte den Antrag ab. Stattdessen wurde – wie 2017 – die erneut die Erarbeitung eines Hitzeschutzkonzeptes beschlossen. „Das ist grotesk!“, ärgert sich Daniel Keip. „Sollen Eltern und Lehrer jetzt noch einmal acht Jahre warten? So kommen wir nicht weiter! Nicht auf Konzepte kommt es an, sondern darauf, dass etwas geschieht. Zum Wohle unserer Kinder!“




